Wir blicken auf ein forderndes Vereinsjahr zurück
– und motiviert voraus
Zehn Monate Probenverbot seit Frühjahr 2020 und trotzdem viel bewegt: Das ist das Fazit unserer Jahreshauptversammlung im Gasthof Greimel. Neben Neuwahlen standen eine überraschende Ehrung und der Blick nach vorn auf dem Programm.
Zuvor berichtete Vorstand Thomas Surrer über den Status der Kapelle: 55 aktive und 148 Passive Mitglieder zählt der Verein, dazu drei Ehrenmitglieder. „Besonders freut mich, dass wir in diesem schwierigen Jahr kaum Musiker verloren, sondern sogar aktive Mitglieder hinzugewonnen haben“, so Surrer.
Die Stimmung in der Kapelle stimmt, großen Anteil daran hat unser Kapellmeister Miklós Kémeny, der als Profi das Orchester entsprechend fordert und fördert.
Lediglich die Marketenderinnen haben mit dem Lockdown aufgehört. Mit der langsamen Überwindung der Corona-Krise suchen wir nun aber Nachfolgerinnen und freut sich über jeden Vorschlag.
21 Kinder und Jugendliche befinden sich derzeit in der Ausbildung, wie Jugendwart Lukas Ramgraber sagte. Besonders erfreulich: Einige spielen bereits in der großen Kapelle mit. Weniger erfreulich: Während der Einzelunterricht im Lockdown per Videochat möglich war, fielen Gruppenstunden und Ausflüge leider aus.
Neu in der Vorstandschaft der Stadtkapelle: Bläserklassenleiterin Bianca Schittek als neuer Jugendwart und Stabführer Mathias Surer als Beisitzer
Hilfe von vielen Seiten
Vorstand Thomas Surrer betonte, dass zahlreiche Akteure dem Orchester in dem überaus fordernden Vereinsjahr zur Seite standen. So habe besonders der Musikbund von Ober- und Niederbayern (MON) gezeigt, was ein Verband in der Krise leisten kann – durch Informationen, Lobbying und dem Lukrieren von Staatshilfen für die Musikkapellen.
Hinzu kamen unverhoffte Spenden, wie auch Kassier Johann Surrer in seinem Bericht darlegte. Der Verein stehe daher auf einer soliden finanziellen Basis.
„Zudem hat uns Stadt Laufen stark unterstützt, besonders Kulturreferent Werner Eckl. Er hat 2020 ein musikalisches Adventsprogramm auf die Beine gestellt. Die Stadträte selbst hätten die Einhaltung der Corona-Maßnahmen kontrolliert. Dennoch ist unser Adventskonzert 2020 geplatzt“, so Thomas Surrer.
Schwierige Zeiten
Der Rückblick von Schriftführer Gottfried Schauer zeigte, dass 2020 nur noch der Faschingszug in Laufen und das Kurkonzert in Bad Reichenhall unbeschwert bestritten werden konnten. Danach kam der erste Lockdown, das Frühlingskonzert wurde abgesagt, zahlreiche Online-Krisentreffen beschäftigten die Vorstandschaft.
Erst drei Monate später, konnten die Musiker wieder in den Probebetrieb starten. „Wir begannen mit Freiluftproben. Hier half uns der Kühlanhänger, den wir 2019 von Sponsoren bekommen haben. Wir nutzen ihn als mobiles Probelokal für Stühle, Notenständer etc.“, schilderte Surrer. Im Sommer 2020 startete die Stadtkapelle dann eine musikalische Tour mit Stationen am Abtsee, beim Café Steinbach und am Trachtenheim.
„Im Herbst waren wir leider wieder mit Krisenmanagement beschäftigt, aufgrund der Abstände probten wir bis zum nächsten Lockdown im Pfarrheim Laufen. Danke hier an die Pfarrgemeinderat Laufen für die schnelle und unbürokratische Hilfe“, sagte Gottfried Schauer.
Neustart nach sieben Monaten
Das Vereinsleben wurde im Oktober dann erneut verboten – und zwar vom 14. Oktober bis zum 26. Mai 2021. „Sieben Monate keine Musi! Das war wirklich traurig“, so Thomas Surrer. Online trafen sich die Musiker zwar zu Quizabenden, gestalteten einen Online-Adventskalender und spielten einen Marsch ein – aber das gemeinsame Musizieren ersetzen solche Aktionen nicht.
Umso mehr freuten wir uns, dass es im Mai 2021 wieder losging – wieder in Form von Freiluftproben. Langsam normalisierte sich das Vereinsleben: Wir konnten die Sommernachtskonzerte organisieren und selbst eines davon bestreiten, zwei Kurkonzerte spielen und beim Sternmarsch in Oberndorf, sowie beim „Gaufest dahoam“ der Trachtler mitwirken.
Nun hoffen wir, dass das Adventskonzert am dritten Adventsonntag, 12. Dezember 2021, um 16 Uhr in der Stiftskirche stattfinden kann.
Vorstand Thomas Surrer (links) überraschte Manfred Stelzig mit der Goldenen Ehrennadel für 40 Jahre Verdienste um die Blasmusik.
Wahlen mit neuen Gesichtern
Nach den Berichten standen turnusgenmäße Neuwahlen auf dem Programm. Brigitte Rudholzer, Laufens zweite Bürgermeisterin, leitete die Abstimmung. Zuvor bedankte sie sich dafür, dass der Verein seine Visionen tatsächlich umsetzt und die Blasmusik in Laufen erfolgreich voranbringt.
Bei der Wahl wurde die bestehende Vorstandschaft Großteils bestätigt. Lediglich Jugendwart Lukas Ramgraber stellte sich nicht erneut zur Wahl, ihm folgt Bianca Schittek ins Amt. Sie ist bereits Leiterin der Bläserklasse und somit prädestiniert für diese Funktion.
Auf eigenen Wunsch ausgeschieden sind auch die Beisitzerinnen Steffi Mühlthaler und Leni Geigl. Ihre Lücke in der Vorstandschaft füllt ab sofort Stabführer Mathias Surer.
Zum Abschluss der Versammlung überraschte Thomas Surrer einen seiner Musiker mit einer goldenen Ehrennadel: Er konnte dem „Trompetenopa“ Manfred Stelzig für 40 Jahre Verdienste um die Blasmusik ehren.
Gemeinsam blicken die Musiker nun nach vorn: Für 2022 sind wieder mehrere Konzerte und ein Parkfest geplant. Und auch im Nachwuchsbereich gibt einige Projekte in der Pipeline.
Beitragsbild: Pexel/ Jean-Paul Wright